Die Dresdner Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins

A. Munkel

 

achdem bereits eine grössere Anzahl der dem Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereine angehörenden Sectionen ihr 25 jähriges Bestehen feiern konnte, ist mit dem 9. April d. J. auch für die Section Dresden der Tag gekommen, an welchem sie auf einen gleichen Zeitraum alpiner Thätigkeit zurückblicken kann. Der Bedeutung dieses Zeitabschnittes entsprechend, mögen daher dem bisherigen Entwickelungsgange der Section Dresden einige Worte gewidmet werden.

Als im Frühlinge des Jahres 1869 eine Anzahl von Gebirgsfreunden den Deutschen Alpenverein in München in's Leben rief und in einem "Aufrufe an alle Gebirgsfreunde" zur Gründung von Sectionen aufgefordert hatte, konnte an dem Erfolge nicht gezweifelt werden, da die Pflege des Alpinismus in Deutschland und Oesterreich schon damals die weiteste Verbreitung gefunden hatte und es nur einer Anregung bedurfte, um die Begeisterung für die Hochgebirgswelt den Bestrebungen des Alpenvereins dienstbar zu machen. Dresden, welches doch von jeher einen grossen Procentsatz der Alpenbesucher gestellt hat, nahm überraschender Weise zunächst eine abwartende Stellung ein und schloss sich erst im Jahre 1873 obigen Bestrebungen an. Die erste Anregung zur Gründung einer Alpenvereinssection in Dresden lässt sich auf das Jahr 1870 zurückführen, wo der Unterzeichnete auf einer tiroler Reise mit dem um die Entstehung des Alpenvereins hochverdienten Odraten Senn in Vent zusammentraf und von diesem zur Gründung einer Section (Achtung lange Ladezeit)aufgefordert wurde. Der Gedanke reifte allmälig weiter aus und als das Frühjahr 1873 gekommen -war und ein brieflicher Meinungsaustausch mit Trautwein in München und dem Buchhändler Felix Liebeskind in Leipzig zu ermunternden Ergebnissen geführt hatte, hielt der Unterzeichnete den Zeitpunkt für gekommen, um mit der Gründuugsidee vor die Oeffentlichkeit zu treten. Auf einen von ihm im "Dresdner Anzeiger" erlassenen Aufruf fanden sich am 9. April 1873 im Restaurant Fiebiger (Grosse Brüdergasse) die untengenannten 20 Personen ein, welche noch im Laufe der Berathung die Gründung der Section Dresden vollzogen, den Unterzeichneten zum vorläufigen Vorsitzenden ernannten und gleichzeitig beschlossen, dass auch die an der nächsten Sitzung Theilnehmenden und der Section beitretenden Herren als constituirende Mitglieder gelten sollten. Diese zweite Sitzung, in welcher noch 9 Beitrittserklärungen erfolgten, fand am 23. April in Helbig's Restaurant statt; in derselben wurden die inzwischen von einem Ausschusse entworfenen Satzungen berathen, genehmigt und sodann der aus 4 Mitgliedern bestehende Vorstand gewählt und zwar der Unterzeichnete als Vorsitzender, Bürgerschullehrer Bruno Müller als Schriftführer, Bureau-Assistent B. Hansel als Cassirer und Kunsthändler Emil Richter als Archivar. Von diesen ist Herr Müller Ende des Jahres 1881 aus dem Vorstande geschieden, Herr Richter im Jahre 1892 gestorben; der Vorsitzende und der Oassirer dagegen haben in dem verflossenen Vierteljahrhundert ununterbrochen dem Vorstande in der bezeichneten Eigenschaft angehört. Die Section Dresden bestand zur Zeit ihrer Gründung aus:

l. Rechtsanwalt Dr. Bachmann* in Pulsnitz, Particulier M. Calberia, Rechtsanwalt Fasoldt, Bureau - Assistent Hansel, Dr. med. Hagspihi, Dr. med. Krug, Dr. med. Küntzelmann, Fabrikant L. Küntzelmann, Dr. med. Männel, Bürgerschullehrer Bruno Müller, Assessor Munkel, Baumeister Neisse, Bechtsanwalt Oertel in Badeberg, Kaufmann Prinz, Kunstliändler E. Richter, Assessor Dr. Binck, Bechtsanwalt Dr. Scheicher, Finanzprocurator Dr. Schmidt, Bechtsanwalt Dr. G., Schmidt und Particulier Wiedemann, welche am 9. April die Gründung vollzogen hatten und

2. Rittergutsbesitzer Fischer in Bautzen, Kammermusikus Göring, Tonkünstler Heitsch, Kaufmann Hempel in Pulsnitz, Kaufmann Käbitzsch, Kammerrath Kretzschmar, Bechtsanwalt Opitz, Dr. Osterloh und Kaufmann Bowland in Löbau, welche bis zur 2. Sitzung ihren Beitritt erklärten.

Was nun zunächst den Entwickelungsgang der Section nach der Mitgliederzahl betrifft, so machte sich bei demselben ein zwar langsames, aber stetes Fortschreiten bemerkbar; es ist deshalb auch kein Jahr zu verzeichnen, in welchem ein Bückgang eingetreten wäre; selbst das Jahr 1882, wo in Folge Gründung der Section Chemnitz nicht weniger als 22 Mitglieder der Section verloren gingen, vermochte keinen Stillstand herbeizuführen. Mit 29 Personen beginnend, ist die Mitgliederzahl bis 9. April 1898 auf 817 gestiegen, so dass die Section Dresden, welche bei ihrem Eintritt in den Alpenverein unter den damals bestehenden 34 Sectionen die 24. Stelle einnalim (Leipzig hatte im Jahre 1873 60, Berlin 34, München 238, Prag 100 Mitglieder), gegenwärtig an 7. Stelle rangirt.

Im ersten Jahre des Bestehens konnte natürlich, zumal bei den beschränkten Mitteln, an grössere alpine Aufgaben nicht gedacht werden; es galt vielmehr, zunächst sich einzurichten und das Sectionsleben nach Innen zu kräftigen; dies gelang denn auch in verhältnissmässig kurzer Zeit und in überraschender Weise; alle die Beize, welche die Jugendjahre eines Vereins schmücken und kennzeichnen, belebten die kleine Gemeinde; die geringe Zahl gestattete, dass sich die Mitglieder alle kennen lernten, sich

gesellschaftlich näher rückten und wie eine grosse Familie fühlten. Mit dein ünterhaltungsstoffe brauchte man noch nicht-wählerisch umzugehen, da das Gebotene noch den Charakter des Neuen an sich trug und mit besonderer Empfänglichkeit aufgenommen wurde; der Zauber der Alpenpoesie that das Uebrige, um die Zusammenkünfte zu äusserst anregenden, Herz und Gemüth erfreuenden Vereinigungen zu gestalten. Da die Cassen Verhältnisse dazu nöthigten, vorläufig von Erwerbung eines eigenen, ständigen Versammlungslocals abzusehen, so war die Section darauf angewiesen, Wanderversammlungen zu veranstalten, die zumeist in Helbig's Restaurant und zwar von allem Anfange an Mittwochs (zweimal im Monat) abgehalten wurden; erst im April 1875 ermöglichten es die Verhältnisse, die Mitbenutzung der vom hiesigen Verein für Erdkunde im Kopprasch'schen Hause, Kleine Brüdergasse 11, abgemietheten Räume zu erlangen und dorthin auf eine ganze Reihe von Jahren die Versammlungen zu verlegen, bis schliesslich auch diese Localitäten für die stetig wachsende Mitgliederzahl nicht mehr ausreichten und mit den von der Corporation der Kaufmannschaft abgemietheten Räumen im Hause Moritzstrasse l b I- vertauscht werden mussten, welche die Section am l. October 1893 bezog und auch gegenwärtig noch inne hat.

Nachdem die ersten beiden, von der Section Dresden abgehaltenen Sitzungen sich hauptsächlich nur mit der Gründung und den damit zusammenhängenden geschäftlichen Angelegenheiten beschäftigt und dem touristischen Interesse nur durch Mittheilungen aus alpinen Zeitschriften Rechnung getragen hatten, wurde am 7. Mai 1873 die Reihe der Vorträge durch den Rechtsanwalt Dr. Bachmann eröffnet, welcher seine Besteigung des Tödi schilderte; ihm folgte der Unterzeichnete am 21. Mai mit einem Berichte über seine das Jahr zuvor unternommene Reise durch Vorarlberg in die Ortlergruppe (hintere Schöntaufspitze und Cevedale) und am 9. Juni hatten die Sectionsmitglieder die Freude, den Buchhändler Felix Liebeskind aus Leipzig willkommen zu

heissen, der in fesselnder Weise über seine Touren im Berner Oberlande (Jungfrau und Finsteraarhorn) sprach.

Die häusliche Einrichtung der Section hielt sich in den ersten Jahren in sehr bescheidenen Grenzen; die unumgänglich nöthigen Einrichtungsgegenstäude wurden von den Mitgliedern gestiftet und auf dieselbe Weise vollzogen sich die Anfänge der sehr bald ins Leben tretenden Sectionsbibliothek, deren Grundstock die von Mitgliedern geschenkten Werke von Tyndall, Steub, Noe und der grosse Dufour'sche Atlas der Schweiz bildeten. Die Verwaltung dieser, von Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnenden Bibliothek, welche ursprünglich den Händen des Vorstandsmitgliedes, Kunsthändlers Richter anvertraut und bis zu ihrer Ueberführung in die Sectionsräumlichkeiten in dessen Geschäftslocale aufgestellt war, ging nach Richter's Tode im Jahre 1892 auf den in den Vorstand berufenen königlichen Bibliothekar Dr. Ludwig Schmidt über, welcher als Sachkundiger die Bücherei nach wissenschaftlichen Grundsätzen neu ordnete, katalogisirte und ihr auch gegenwärtig noch seine dankenswerthe Fürsorge angedeihen lässt.

Neben der Erwerbung von Büchern und Kartenwerken nahm die Section auch auf Anlegung einer Sammlung alpiner Photographien Bedacht, namentlich solcher, die von Amateurphotographen herrührten und daher im Kunsthandel nur schwer oder überhaupt nicht zu erhalten waren. Die Anregung zu diesem glücklichen Gedanken gab Herr Meurer sen., welcher sich in der Versammlung vom 23. Januar 1895 ausführlich über diesen Gegenstand verbreitete und seitdem unermüdlich für die Ordnung und Vermehrung der Sammlung, für welche jährlich 500 Mark in den Haushaltplan der Section eingestellt werden, thätig gewesen ist. Welche Bedeutung und Grösse diese Sammlung erlangt hat, geht aus dem Kataloge hervor, welcher der Festschrift als Anhang beigegeben ist.

Wenn, wie Eingangs bemerkt, das erste Jahr dazu bestimmt war, die Section in die neuen Aufgaben hineinwachsen zu lassen und ihre Entwickelung nach innen zu fördern, so gab das nächste Jahr (1874) bereits mehrfach Gelegenheit, Beziehungen der Section nach aussen anzubahnen und ihre Lebensfähigkeit zu erproben. Schon mit dem am 7. März 1874 in Helbig's Sälen gefeierten ersten Stiftungsfeste, an welchem sich 108 Personen betheiligten, führte sich die Section mit glänzendem Erfolge in die Oeffent-lichkeit ein. Diese allen Theilnehmern unvergessliche Feier gestaltete sich für die Mitglieder insofern noch bedeutungsvoll, als es ihnen vergönnt war, ausser hervorragenden Mitgliedern der Leipziger Section zum ersten Male den allerwärts hochverehrten Präsidenten der Section Prag, Herrn Stüdl, begrüssen zu können, welcher seitdem oft und gern zu den Festen nach Dresden kam, mit so manchem Mitgliede die freundschaftlichsten Beziehungen anknüpfte und der Section Dresden, namentlich auf dem Gebiete des Hüttenbaues, ein treuer Berather wurde. Die erste Folge des Besuchs des Prager Gastes war, dass alsbald nach dem ersten Stiftungsfeste das Erforderliche eingeleitet wurde, um die Mitglieder der Schwestersectionen Prag und Dresden gesellig näher zu bringen. Diese Anregung fand lebhaften Anklang, wie die am 30. und 31. Mai 1874 in Aussig abgehaltene Zusammenkunft bewies, bei welcher sich zahlreiche Mitglieder mit ihren Angehörigen eingefunden hatten, die von da aus einen gemeinschaftlichen Ausflug nach der Wostroy unternahmen.

Diese jährlich wiederkehrenden Zusammenkünfte sind eine Reihe von Jahren hindurch in Übung gewesen und haben sehr bald auch andere Sectionen zur Nachahmung ermuntert. Bedeutsamer als diese erwies sich eine weitere Anregung, welche aus den freundschaftlichen Beziehungen der beiden Sectionen hervorging, nämlich der Gedanke eines Hüttenbaues im Stubaithale, welcher ursprünglich von der Section Prag ausging, dessen weitere Verfolgung aber nunmehr der Section Dresden überlassen

wurde. Die Verwirklichung dieses Gedankens liess nicht lange auf sich warten; bereits im August 1874 besuchte der Unterzeichnete das Stubaithal und besichtigte in der oberen Fernau den in Aussicht zu nehmenden Hütteuplatz; die Theilnahme an der noch in demselben Monate in Kempten abgehaltenen Generalversammlung bot mannigfache Gelegenheit, mit dort anwesenden sachkundigen Persönlichkeiten das Project so weit zu fördern, dass dasselbe bereits in der am 14. October 1874 abgehaltenen Sectionsversammlung zur Berathung gestellt werden konnte. Es war für die damals erst 76 Mitglieder zählende Section als ein nicht unbedenkliches Wagniss anzusehen, bei den bescheidenen Mitteln derselben an eine so bedeutende, ganz ungewohnte Aufgabe heranzutreten, welche die ohnehin schon vielfach in Anspruch genommene Opferwilligkeit der Mitglieder (es sei nur daran erinnert, dass auch die im ersten Jahrzehnt unvermeidlichen, oft höchst ansehnlichen Fehlbeträge der Stiftungsfeste zu ihrer Deckung auf den Geldbeutel der Mitglieder angewiesen waren) auf eine ernste Probe stellten. Gleichwohl fand der Vorschlag begeisterte, einstimmige Aufnahme und durch die sofortige Zeichnung namhafter Beträge eine wirksame Unterstützung. Die Ausführung des Baues, bei welchem der k. k. Statthalterei-Forstinspector Josef Clemenc in Innsbruck eine vermittelnde Thätigkeit entwickelte, wurde auf Grund der von dem Sectionsmitgliede Baumeister Neisse angefertigten Pläne dem Bergführer Pankraz Gleirscher (vulgo Marxer Kraz /* Marxer, aus Markus entstanden; Kraz, Abkürzung von Pankraz.) in Neustift übertragen und bereits am 11. August 1875 konnte die Hütte eingeweiht und dem Verkehr übergeben werden. Dass die Section mit der Dresdner Hütte keinen Musterbau geschaffen hat, erklärt sich einestheils aus der Dürftigkeit der auf dem Gebiete des Hüttenbaues damals gewonnenen Erfahrungen, anderntheils aus dem Umstände, dass der Bauführer Gleirscher bei Ausführung des Baues eigenwillig von der Planung abgewichen war und die Hütte entgegen der ihm ertheilten Anweisung dicht an die die Trockenheit der Räume ungünstig beeinflussenden Felsabstürze gebaut, auch sonst mehrfache Constructionsfehler begangen hatte. Nichtsdestoweniger hat die Hütte, namentlich was die Einrichtung betrifft, geraume Zeit die damals allerdings in sehr bescheidenen Grenzen sich bewegenden Ansprüche der Reisewelt in vollem Maasse befriedigt, wie die zahlreichen, im Fremdenbuche eingetragenen Anerkennungen beweisen, von denen nur die folgenden hier ihren Platz finden mögen:

"Es sollte mich sehr wundern, wenn die Section Dresden nicht unter Ouratel gestellt würde; denn ein solcher Luxus ist kaum erhört in den Annalen des Alpenvereins. Solche Fülle von Dingen, die der gebrechliche Mensch braucht, findet sich wohl nirgends in einer so hohen Bergregion; solche Sorgsamkeit bis auf die Stecknadel herab ist nur der so aufmerksamen Hand einer Frau möglich."

Unmittelbar darauf findet sich folgende Bemerkung:

"J. St. dankt in eigenem und im Namen der Obigen für das herrliche Asyl, das die Section Dresden hier geschaffen hat; alle Urtheile stimmen darin überein, dass diese Hütte zu den wohnlichsten Touristenhütteu gehört, die in unseren Alpen existiren. ' unsern herzlichsten Glückwunsch zu dem vortrefflichen Gelingen dieses Baues." '

Jedenfalls kann die Section Dresden das Verdienst in Anspruch nehmen, die erste alpine Vereinigung gewesen zu sein, welche im Stubai einen Hüttenbau ausgeführt, hierdurch den Strom des Touristenverkehrs in das so herrliche Thal gelenkt und die Stubaier Gebirgswelt den Alpenfreunden erschlossen hat. Volle 12 Jahre gingen ins Land, ehe andere Sectionen, namentlich , die Section Nürnberg, ihr Arbeitsgebiet ebenfalls ins Stubai verlegten; bis dahin aber erfüllte die Dresdner Hütte allein ihre Mission, hunderten und aberhunderten Touristen für die Überschreitung des Bildstöckijochs und für die Ersteigung des

Eggessengrats, der Schaufelspitze, des Zuckerhütls und anderer Gipfel in der Pfaffengruppe als Nachtquartier und Ausgangspunkt zu dienen.

Es ist begreiflich, dass die Entwickelung der Hüttenbauangelegenheit in ihren einzelnen Abschnitten das Interesse der Sectionsmitglieder auf lange Zeit hinaus in Anspruch nahm und auf das Sectionsleben einen fördernden Einfluss ausübte, der seinen Höhepunkt erreichte, als der Hüttenbau seiner Vollendung entgegenging. Nächst dem aber verdient aus jener Zeit ein Vorgang hervorgehoben zu werden, dessen Tragweite über die Sectiousiuteressen weit hinausreichte. Es wurde nämlich bei dem am 27. Februar 1875 im Königl. Belvedere abgehaltenen Stiftungsfeste auf Vorschlag des Sectionsmitgliedes Dr. Küntzelmann eine Sammlung für verunglückte oder in Noth gerathene Bergführer veranstaltet und deren Ergebniss (165 Mark) dem Gentralausschuss in Frankfurt a. M. mit dem Antrage zur Verfügung gestellt, die Gründung einer Führer-Unterstützuugscasse für den Gesammtverein in Erwägung zu ziehen. Dieser Antrag fand indessen zunächst noch nicht die erwartete Aufnalime, da der Cenfcralausschuss den Zeitpunkt für ein derartiges Unternehmen noch nicht für gekommen erachtete; und auch die nächsten Generalversammlungen, welche sich mit dieser Frage beschäftigten, nahmen trotz der energischen Befürwortung des Antrages durch die Dresdner Delegirten fürs erste noch eine abwartende Haltung ein.

* Erst im Jahre 1878 gelang es der Section Hamburg, welche auf der Generalversammlung in Ischl nunmehr den Antrag der Section Dresden zu dem ihrigen machte, eine entgegenkommendere Stimmung zu erwecken und dem Gedanken zur Ausführung zu verhelfen.

Wenn somit die Section Hamburg sich um das Zustandekommen der Führer-ünterstützungskasse grosse Verdienste erworben und die Anerkennung hierfür durch die musterhafte, ihr (* Vergl. Zeitschrift Bd. 6 S. 24, und Bd. 8, S. 364 und 379. ')

seitdem übertragene Verwaltung der obigen Gasse noch gesteigert hat, so bleibt der Section Dresden dem gegenüber doch die Ge-nugthuung, die erste Anregung für die Gründung der Casse gegeben und der letzteren den ersten Beitrag zugeführt zu haben. Das zweite, die Sectionsinteressen berührende Ereigniss im Jahre 1875, nämlich die bereits erwähnte Vollendung der Dresdner Hütte, womit die Section Dresden in die Reihe der hüttenbauenden Sectionen eintrat, war zugleich die Veranlassung, die Section durch ihren Vorsitzenden zur Mitwirkung an den Arbeiten des Centralausschusses heranzuziehen. Es war nämlich auf Antrag des letzteren in der Innsbrucker Generalversammlung vom 28. August 1875 beschlossen worden, zur Entlastung des Centralausschusses für wichtigere Vereinsangelegenheiten je nach Be-dürfniss Specialcomites zu ernennen und sofort mit Bildung eines Ausschusses vorzugehen, welcher sich mit der Berathung und Ausarbeitung eines allgemeinen Bergführerstatuts, sowie mit Aufstellung einer Ordnung für die Vereinshäuser und für die Wegbauten befassen sollte. Dieser, aus 7 Personen bestehende Ausschuss, welchem der Unterzeichnete mit angehörte, erledigte die ihm zugewiesenen Arbeiten Anfangs auf schriftlichem Wege. Dieses Verfahren wurde indessen wegen seiner Umständlichkeit und Unzulänglichkeit bald aufgegeben und durch mündliche Be-rathungen ersetzt, zu welchen sich die Ausschussmitglieder allemal zu Ostern in München versammelten. Seit geraumer Zeit ist in diesem Weg- und Hüttenbauausschusse der Hüttenwart der Section Dresden, Herr Käbitzsch, und zwar anfangs als ständiger Ersatzmann, seit einem Jahre als ordentliches Mitglied thätig.

Der Vollendung des Hüttenbaues folgte nun eine bis in die letzten Monate des Jahres 1880 hineinreichende Periode, welche sich als eine Zeit der Sammlung und inneren Kräftigung der Section bezeichnen lässt; die letztere beschränkte ihre Thätigkeit nach aussen auf Ausführung eines ziemlich kostspieligen Dach-Reperaturbaues, hielt sich aber von grösseren Unternehmungen fern. Aus dieser Zeit sei nur eines von einer grösseren Anzahl von Sectionsmitgliedern im August 1877 gemeinschaftlich unternommenen Ausfluges ins Stubaithal Erwähnung gethan, bei welchem der an der Partie theilnehmende Hofphotograph B. Johannes in Partenkirchen von der Dresdner Hütte und deren grossartiger Umgebung die ersten grösseren Aufnahmen machte und namentlich ein gut gelungenes Panorama vom Eggessengrat herstellte.

Mit dem Herbste des Jahres 1880 begann ein zweites Stadium in der Entwickelung der Sectionsthätigkeit, welches mannigfache Aufgaben ihrer Lösung entgegenführte. Zunächst war es die Erwerbung der juristischen Person, zu welcher der Hüttenbesitz, die in stetem Wachsthum befindliche Mitgliederzahl und die hieraus sich ergebenden Rechtsverhältnisse immer energischer hindrängten. Mit den hierzu erforderlichen Vorarbeiten und mit der Aufstellung neuer, den gesetzlichen Anforderungen sich anpassender Satzungen wurde der Assessor Dr. Rinck betraut und in 3 langdauernden Sectionsversammlungen (den 27. October, 10. und 24. November 1880) das geplante "Werk zum glücklichen Abschluss gebracht, so dass die Eintragung der Section ins Genossenschaftsregister bereits am 2. Januar 1881 erfolgen und mit diesem Tage die neuen Satzungen in Wirksamkeit treten konnten. Hierbei bestand die Section die Probe ihrer Lebensfähigkeit in wahrhaft glänzender Weise, da die Mitglieder, welche durch ausdrückliche Beitrittserklärungen Stellung zu den neugeschaffenen Rechtsverhältnissen zu nehmen hatten und von denen Mancher hierin eine willkommene Gelegenheit zum Austritte hätte erblicken können, ohne Ausnahme der neuen Vereinigung sich anschlössen. Mit dieser neuen Verfassung vollzog sich zugleich eine Aenderung in der Zusammensetzung des bis dahin aus dem Vorsitzenden, dem Schriftführer, dem Cassirer und dem Bibliothekar bestehenden Vorstandes, indem dem Letzteren noch ein stellvertretender Vorsitzender, ein zweiter Schriftführer und ein Hüttenwart beigegeben wurde, so dass der Vorstand nunmehr 7 Personen zählte. Mit dem Amte des Hüttenwarts betraute die Section Herrn Käbitzsch, welcher schon seit einigen Jahren zum Hüttenrevisor ernannt worden war. Bis dahin waren die Geschäfte eines Hüttenwarts von dem unterzeichneten Vorsitzenden geführt worden; insbesondere hatte derselbe den Bau sowohl der alten Dresdner Hütte, wie den der Zufallhütte bis zu ihrer üebergabe zu leiten, namentlich die Pläne und Kostenanschläge zu vermitteln und den gesammten Schriftenwechsel mit Gemeinden, Behörden, Führern, Bauunternehmern und Lieferanten zu führen gehabt. Seit diesem Zeitpunkte ist obiges Amt Herrn Käbitzsch übertragen und von ihm bis auf den heutigen Tag verwaltet worden. Mit welch' peinlicher Gewissenhaftigkeit und mit welcher Selbstlosigkeit der Genannte seines Amtes gewaltet, wie er in wahrhaft beispielloser Weise seine Zeit in den Dienst der Section gestellt, ganze Sommer zu diesem Zwecke in den Bergen geweilt und Opfer mannigfachster Art bei Erfüllung seiner Aufgaben gebracht hat, ist allgemein bekannt, verdient aber auch an dieser Stelle noch besonders dankend anerkannt zu werden. .

Um auf die Verfassung der Section zurückzukommen, so erfuhren die Satzungen seit Erwerbung der juristischen Person auch noch weiterhin manche bemerkenswerthe Aenderungen. Dahin gehören zunächst die in der Generalversammlung vom 9. December 1885 gefassten Beschlüsse, durch welche die Bestimmungen über die Mitgliedaufnahme, über die Ernennung von Ehrenmitgliedern und über die Zeit der Austrittserklärungen neu geregelt wurden. Noch umfassender gestalteten sich die Veränderungen, welche die Versammlungen vom 18. April und 9. Mai 1894 an den Satzungen vornahmen; die letzteren wurden nämlich einer vollständigen Revision unterworfen, die Zahl der den Vorstand bildenden Personen von 7, auf 1.1 erhöht und

zugleich ein aus 12 ordentlichen Mitgliedern und 6 Stellvertretern bestehender "Wahlausschuss geschaffen, welchem die Aufgabe zufiel, die Wahlen der Sectionsorgane vorzubereiten und die der Aufnahme der Sectionsmitglieder vorausgehenden Erörterungen anzustellen.

Es ist eine bekannte Wahrnehmung, dass die Erweiterung des Interessenkreises einer Section durch Heranziehung neuer Projecte, selbst wenn dieselbe den Einzelnen pecuniär Opfer auferlegt, dem Wachsthume einer Section nicht nur nicht. hemmend entgegentritt, sondern sogar einen dasselbe fördernden und belebenden Einfluss ausübt. In Würdigung dieser Thatsache reifte nach Vollendung des Baues der Dresdner Hütte sehr bald der Gedanke aus, einen neuen Hüttenbau ins Auge zu fassen und hiermit dem Interesse der Sectionsmitglieder an alpinen Unternehmungen neue Nahrung zuzuführen. Ein solches Project war denn auch binnen Kurzem gefunden.

Nachdem nämlich bereits im Sommer 1880 sowohl von Herrn Käbitzsch, wie auch von dem Unterzeichneten bei einem Ausflüge ins Stubaithal das Terrain des Bechers, auf welchem jetzt das Kaiserin-Elisabethhaus errichtet ist, für einen Hüttenbau besichtigt, hierbei aber die Überzeugnng gewonnen worden war, dass nicht blos die Bodenbeschaffenheit, sondern vor Allem auch die für den Transport in Betracht kommende weite Entfernung von den Thalstationen und der damals klägliche Zustand der Wege und Zugänge das Project nicht empfehlenswert!! erscheinen liessen, trat abermals die Section Prag vermittelnd ein, indem sie zwei von ihr beabsichtigte Unternehmungen im Martellthale, nämlich den Bau einer Schutzhütte auf dem Zufallboden und die Errichtung einer kleinen Hütte an den "hinteren Wandeln" in unmittelbarer Nähe des Langenferners, der Section Dresden zur eigenen, selbstständigen Ausführung anbot. Die nächste Aufgabe für den Unterzeichneten bestand nun darin, sich mit den einschlagenden Verhältnissen vertraut zu machen und über die Projecte die Gutachten massgebender Persönlichkeiten herbeizuziehen. Er wandte sich deshalb an Kenner des in Frage kommenden Gebiets, wie Stüdl, Dechy, Trautwein, Mojsisovics . und Peyer und legte, als diese Gutachten günstig ausfielen, die Projecte der Section vor, welche denn auch in der Versammlung vom 13. April 1881 mit grosser Majorität den Bau der Zufallhütte beschloss. Nachdem sich das um die Anfertigung von Plänen und Kostenanschlägen ersuchte Sectionsmitglied, Baumeister Ancke in Chemnitz, in liebenswürdigster Weise dieser Arbeit unterzogen hatte, konnten die zur Ausführung des Baues nothwendigen Verhandlungen mit den Interessenten, bei welchen der Lehrer und Führer Martin Eberhöfer in .Gand als Beauftragter der Section eine anerkennenswerthe Intelligenz und Rührigkeit entfaltete, angebahnt werden. Die Erwerbung des Grund und Bodens und die Beschaffung des Holzes für die als Blockbau zu errichtende Hütte begegnete bei der Gemeinde keinen Schwierigkeiten; es fehlte auch nicht an leistungsfähigen Bauunternehmern, aber stets scheiterte der Vertragsabschluss an den übertriebenen Preisen, die für die Herstellung der Hütte gefordert wurden, bis es endlich dem genannten Eberhöfer gelang, noch 6 Bauunternehmer zu bestimmen, in Gemeinschaft mit ihm den Bau unter annehmbaren Bedingungen auszuführen. Das milde Frühjahr des Jahres 1882 ermöglichte es, bereits im Februar auf dem Bauplatze mit den Arbeiten zu beginnen und die letzteren ohne irgend welclie Störung so zu fördern, dass die Hütte am 23. August eingeweiht und dem Verkehr übergeben werden konnte.

Dieser Hüttenbau hatte zugleich die Bestimmung, die zehnjährige alpine Thätigkeit der Section Dresden in einer ihrer Stellung entsprechenden, würdigen Weise zum Abschluss zu bringen. Die Feier dieses Zeitabschnittes selbst fand am 11. Februar 1883 in den Sälen von Bach's Restaurant (jetzt Neustädter Casino) statt und nahm für die zahlreichen Theilnehmer, welche zum

erstenmale in alpiner Tracht oder Touristencostüm erschienen waren, einen höchst befriedigenden Verlauf. Aus Anlass des Festes wurde dem anwesenden Präsidenten der Section Prag, Herrn Stüdl, in Würdigung seiner vielfachen Verdienste um den Alpinismus und insbesondere auch um die Section Dresden, sowie um das Band seiner Anhänglichkeit an die Section noch fester zu knüpfen, unter brausendem Jubel der Festgenossen die Ehren-initgliedschaft der Section Dresden angetragen und gleichzeitig das betreffende Diplom überreicht, während der Vorsitzende in einer vom Oberlehrer Dr. Herrmann gehaltenen Ansprache Seiten der Section beglückwünscht und durch Uebergabe eines vom Maler Palmie prächtig ausgeführten Gedenkblattes hoch erfreut wurde.

Dieser Höhenpunkt im Sectionsleben lenkte indessen die Thätigkeit der Section nur auf kurze Zeit in ruhigere Bahnen, da der Zustand der Dresdner Hütte immer dringlicher eine umfassende Thätigkeit erheischte. Dem von Jahr zu Jahr immer lebhafter werdenden Touristenverkehr nämlich und der damit Hand in Hand gehenden Steigerung der Ansprüche auf Komfort zeigte sich die Einrichtung der Dresdner Hütte schon geraume Zeit nicht mehr gewachsen; die durch die fehlerhafte Anlage hervorgerufenen Uebelstände traten immer schärfer hervor, und als nun vollends die schmucke, behagliche, auch einer verwöhntem Geschmacksrichtung Rechnung tragende Zufallhütte der Section entstanden war, wirkte der Gegensatz um so empfindlicher. Der Vorstand beschäftigte sich daher schon im Jahre 1884 mit der Frage, wie den angedeuteten üebelständen abzuhelfen sei und kam, da ein Um- oder Anbau nach den Gutachten Sachverständiger nicht ausführbar war, zu dem Beschlüsse, der Section einen auf einer benachbarten Stelle zu errichtenden Neubau zu empfehlen. Nachdem die Section diesen Plan gebilligt und die Ermächtigung zu den Vorarbeiten ertheilt hatte, wurde der mit der Section schon längere Zeit in geschäftlicher Verbindung stehende Baumeister Eduard Mayr in Innsbruck mit der Anfertigung der Pläne und Aufstellung eines Kostenanschlages beauftragt. Beides war bald geliefert, aber die Hauptsache, den Bau wie bei der Zufallhütte als Blockbau in Holz auszuführen, liess sich leider nicht verwirklichen; die langwierigen, mit der Forstbehörde geführten Verhandlungen erwiesen sich schliesslich als erfolglos und so blieb nichts anderes übrig, als auf einen Steinbau zuzukommen, welcher denn auch in der Versammlung vom 17. November 1886 unter Gutheissung der vorgelegten Pläne und Kostenanschläge einstimmig beschlossen und dem genannten Baumeister zur Ausführung übertragen wurde. Trotz der Ungunst der Witterung und sonstiger namentlich den Transport des Baumateriales erschwerender Umstände gelang es, die Hütte bis zum 6. Sept. 1887 fertigzustellen und an letzterem Tage deren feierliche Einweihung und üebergabe zu vollziehen.

Wenn die Section nun gehofft hatte, dass mit Vollendung dieses Baues eine gewisse Ruhe für längere Zeit auf dem Stubaier Arbeitsgebiete eintreten werde, so ging diese Erwartung doch nur in sehr beschränktem Maasse in Erfüllung. Denn bereits im Jahre 1891 wurde die schon lange in Aussicht genommene Anlegung eines bei der Mutterberger Alpe beginnenden, an den Hängen des Eggessengrates zur Dresdner Hütte hinaufführenden Reitweges mit einem aus den Mitteln der Sectionscasse bestrittenen Kostenaufwande von 1328 Mk. 95 Pf. zur Ausführung gebracht. Diese von dem Führer-Obmann Josef Gleirscher vortrefflich hergestellte Weganlage hat sich zwar noch nicht die Bezeichnung "Reitweg" verdient, weil, so viel bekannt, die Reitgelegenheit von den Touristen bisher höchst selten benutzt worden ist; doch ist damit für die Reisewelt ein höchst bequemer Aufstieg geschaffen und auch der Transport von Lebensmitteln und sonstiger Gegenstände durch zwei stattliche, von der Kathi angeschaffte und auf dem Hüttenplatze installirte Muli wesentlich erleichtert worden.

Demnächst machte sich aber auch sehr bald ein Anbau an die Hütte nothwendig, welcher die Bestimmung hatte, die mit der oft eintretenden Ueberfüllung verbundenen üebelstände zu beseitigen und den einkehrenden Touristen als Speisezimmer und Aufenthaltsraum zu dienen; dieser Bau gelangte im Sommer 1894 zur Ausführung.

Auf dem anderen Arbeitsgebiete (im Martellthale) hatten sich inzwischen hochbedeutsame Ereignisse vollzogen, von welchen auch die Sectionsinteressen nicht unwesentlich berührt wurden. Es war nämlich am 17. Juni 1891 ein Ausbruch des im Längen-ferner eingebetteten Stausees erfolgt, der in kurzer Zeit die grauenhaftesten Verwüstungen im Martellthale anrichtete und auch das Gasthaus des die Wirthschaft der Zufallhütte führenden Martin Eberhöfer in Grand von Grund aus zerstörte. Die Section Dresden fand sich hierdurch veranlasst, den genannten Eberhöfer und andere von der Hochfluth betroffene Thalbewohner durch ansehnliche Geldspenden zu unterstützen; ausserdem aber trug sie nicht unwesentlich zur Förderung der gegen die Wiederkehr eines Wasserausbruches in Angriff genommenen Schutzbauten insofern bei, als sie den bei diesen Bauten beschäftigten Arbeitern die Hütte zum Aufenthalt und zum Nachtquartier überliess, so dass es dadurch möglich wurde, die Arbeiten den ganzen Winter hindurch ohne Unterbrechung fortzusetzen; erst kurz vor Ostern 1892 konnte die Hütte von den Arbeitern wieder geräumt und ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden.

In dem zuletzt erwähnten Jahre hatte die Section Dresden auch das Ableben eines hochgeschätzten Mitgliedes, des Kunsthändlers Emil Richter, zu beklagen, welcher die Section mit ins lieben gerufen hatte und dem bis zu seinem Tode das Amt des Bibliothekars, sowie die Leitung der noch jetzt bei der Kichter-schen Kunsthandlung verbliebenen Geschäftsstelle anvertraut war. Wenn der Genannte auch nicht als eifriger Bergsteiger gelten konnte, so nahm er doch an der Entwickelung, sowie den

Arbeiten der Section lebhaftesten, regsten Antheil, fehlte fast nie in den Versammlungen und bewies sich namentlich bei den geselligen Veranstaltungen als eine sehr schätzenswerthe Kraft. Seiner Anhänglichkeit an die Section hat Herr Richter auch noch bei seinem Tode beredten Ausdruck verliehen, indem er der Section 5000 Mark mit der Bestimmung vermachte, diese Summe bei einem von der Section in Dresden zu erwerbenden Vereinshause zu verwenden.

Emil Richter, gest. 1892.

Das Jahr 1893 brachte den Abschluss des zwanzigjährigen Bestehens der Section, welches am 4. Februar in den Sälen des Paradiesgartens im Vororte Zschertnitz unter reger Theilnahme gefeiert und bei welchem die drei constituirenden Mitglieder des Vorstandes, die Herren Hansel und Käbitzsch, sowie der Vorsitzende durch silberne, prächtig verzierte Edelweisszeichen, welche die Section gespendet hatte, geehrt und ausgezeichnet wurden.

Im Herbst des nämlichen Jahres befand sich die Sectiou abermals in der Lage, zu dem Projecte eines Hüttenbaues auf dem Becher Stellung zu nehmen. Wie schon früher erwähnt, war bereits im Jahre 1880 dieses Project erwogen, aber aus den

dargelegten Gründen nicht weiter verfolgt worden; zu den vorhandenen, hauptsächlich in der Bodenbeschaffenheifc begründeten Schwierigkeiten kam noch hinzu, dass das Becherterrain Staats-eigenthum war und die Erlaubniss zu einem Hüttenbau von den zuständigen Behörden beharrlich verweigert wurde.

Endlich gelang es der Unermüdlichkeit des Herrn Prof. Dr. Arnold, Vorstand der Section Hannover, alle der Erlaubniss entgegenstehende Hindernisse zu beseitigen und im Verein mit Herrn Prof. Dr. Pott in München sowohl in der Meraner Generalversammlung, wie auch später für das Project Stimmung zu machen. In weiterer Verfolgung seiner Bemühungen wendete er sich auch an die Section Dresden und ermunterte sie in entgegenkommendster Weise, den in ihrem Arbeitsgebiete liegenden Hüttenbau zur Ausführung zu bringen.

Diese Offerte wurde indessen von der Section auf Grund des Ergebnisses einer nochmaligen Besichtigung des fraglichen Terrains von der Hand gewiesen und so kam es, dass nunmehr die Section Hannover selbst den Bau des Elisabethhauses in Angriff nahm und zur glücklichen Vollendung brachte.

Die Ablehnung des erwähnten Projectes hatte nun keineswegs die Bedeutung, dass die Section ihre Hüttenbauthätigkeit als abgeschlossen betrachten wollte, denn schon im Herbst des Jahres 1894 begann man mit der Jubiläumsfeier sich zu beschäftigen und in Vorbesprechungen darüber einzutreten, in welcher Weise diese Feier zum Ausdruck gebracht werden solle; hierbei herrschte volles Einversfcändniss darüber, dass die wirksamste und würdigste Lösung dieser Aufgabe nur in einein Hüttenbau bestehen könne. Zum Studium dieser Frage und zur Eröffnung von Vorschlägen wurde in der Versammlung vom 20. März 1895 ein Ausschuss ernannt und in denselben die Mitglieder Dr. Krug, Dr. jur. Grenser, Dr. Gärtner, Dr. Gühne, Dr. Schelcher, Dr. Faul, Meurer sen., Ingenieur Pöge, Dümler, Auditeur Sturm, Käbitzsch und Flössner berufen, letzterer auch

zum Vorsitzenden dieses Ausschusses gewählt. Bei den Be-rathungen desselben kam in erster Linie die Errichtung eines an die Dresdner Hütte in Stubai anzubauenden Schlafhauses in Betracht, da es als ein glücklicher Gedanke erschien, den Bau an einer Stelle aufzuführen, wo die Section ihre Thätigkeit auf dem Gebiete des Hüttenbaues begonnen hatte. Ausserdem sollte aber, da es sich in Betreff der Dresdner Hütte nur um eine Erweiterung derselben handelte, noch ein zweiter selbstständiger Bau ins Auge gefasst werden. Von den vielen, in dieser Hinsicht zur Berathung gezogenen Projecten mussten die meisten in -Folge von Ergebnissen der angestellten Erörterungen als unausführbar bei Seite gelegt werden; dieses Schicksal theilten insbesondere die Planungen im Vajolett- und Contrin-Thale, auf welche die Sectionen Leipzig, Berlin und Nürnberg ältere Ansprüche geltend machten. So blieben denn für die Berathungen nur noch zwei Projecte übrig, nämlich die Errichtung einer Hütte am Peitler-Kofel und im Val Canali.

Während Herr Meurer den letzteren Bau warm befürwortete, wurde andererseits das Peitler-Kofel-Project empfohlen. Um die hierbei hervortretende Verschiedenheit der Gesichtspunkte zu würdigen und zu verstehen, mögen folgende Bemerkungen Platz finden: Schon seit einigen Jahren zählte die Section zu ihren Mitgliedern zahlreiche jüngere Elemente, welche mit grosser Vorliebe der Pflege des Klettersports zugethan waren und oft und gerne die heimathlichen Berge der Sächsischen Schweiz aufsuchten, von denen mancher Felszacken, insbesondere der öfters erkletterte Falkenstein nach Structur und Aufbau der Besteigung ähnliche technische Hindernisse entgegenstellte, wie sie im eigentlichen Hochgebirge, namentlich in den Dolomiten, bei der Erklimmung von Gipfelerhebungen zu überwinden sind. Es werden daher die Felsbildungen der Sächsischen Schweiz von allen Kennern als die beste instructivste Vorschule für Hochgebirgstouren angesehen und gewürdigt.

Die erwähnten, regelmässig Sonntags unternommenen Ausflüge führten nun zur Gründung einer Vereinigung, die unter dem Namen "Die Falkensteiner" am 20. October 1895 von Herrn Meurer sen. ins Leben gerufen wurde und unter dessen energischer Leitung eine stramme Organisation erhalten hat; die Mitgliederzahl ist auf 25 Personen beschränkt; die Zulassung erfordert die Zugehörigkeit zu dem Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereine.

Dies vorausgeschickt, findet die Stellungnahme einzelner Ausschussmitglieder izu dem der Berathung unterbreiteten Hütten-project ihre Erklärung und es ist vollkommen verständlich, wenn Anhänger des Klettersports ihren Wunsch erfüllt sehen wollten, die Hütte auf einem Terrain errichtet zu sehen, welches die Ausübung des erwähnten Sportes in fast ausschliesslicher Weise begünstigt. Die Wahl zwischen den beiden obenerwähnten Hüttenprojecten schwankte noch, als das Mitglied Commerzienrath Schlüter eine unerwartete Entscheidung dadurch herbeiführte, dass er in hochherziger Weise den von ihm erworbenen für das Peitler-Kofel-Project in Betracht kommenden Hüttenplatz im Vilinössthale der Section Dresden schenkte, auch die Hütte für die Section aus eigenen Mitteln zu errichten versprach.

Damit war die Planung einer Hütte am Peitler-Kofel aus der Reihe der aus Sectionsmitteln auszuführenden Unternehmungen allsgeschieden und es trat nunmehr nur noch das Oanaliproject in den Vordergrund der Erwägungen.

In den Sectionsversammlungen vom 27. November und 4. December 1895 wurde nun der Erweiterungsbau der Dresdner Hütte einstimmig beschlossen; in Betreff der Canalihütte bestanden zwar bei vielen Mitgliedern die gegen die Wahl des Platzes gerichteten Bedenken, welche sich auf die exponirte Lage und die engbegrenzte, nur den Interessen eines kleinen Theiles der Bergsteiger dienende Bestimmung gründeten, unverändert fort, sie traten aber hinter der Erwägung zurück, dass in einer so grossen und gutsituirten Section wie Dresden verschieden artige alpine Bestrebungen neben einander bestehen und ihre Pflege finden könnten und dass die Erfüllung eines Wunsches " der neuen Richtung" um so beherzigenswerther sei; als damit die bisher so glücklich aufrecht erhaltene Eintracht unter den Mitgliedern auch in Zukunft bewahrt und namentlich für die Jubiläumsfeier jede Missstimmung beseitigt werde. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, stimmten auch die Gegner des Projectes für dasselbe und verhalfen ihm zu fast einstimmiger Annahme.

Der Beschluss wurde auch auf die Herstellung einer Wegeanlage im Val Canali erstreckt und in der Sitzung vom 8. Juli 1896 dahin erweitert, dass auch im Val Pravitale, wo Herr Meurer sen. eine Hütte aus eigenen Mitteln errichten wollte, ein Wegebau bis zu dieser Hütte zur Ausführung zu gelangen habe.

Die Leitung obiger Bauten, für welche die Herren Pöge und Meurer sen. vortreffliche Pläne und Kostenanschläge vorgelegt hatten, lag in den Händen des Hüttenwartes Herrn Käbitzsch und des genannten Herrn Meurer. Letzterem war es geglückt, in der Person des Bauunternehmers Lucian eine ausgezeichnete Arbeitskraft für die Hütten- und Wegebauten im Val Canali und Val Pravitale zu gewinnen, während Herr Käbitzsch für den Hausbau im Stubai wieder den Maurerpolier Nagel engagirt hatte, welcher bereits bei den früheren Hüttenbauten der Section beschäftigt gewesen war und nun unter der verantwortlichen Leitung des Maurermeisters Störr in Innsbruck sein Geschick und seine Umsicht von Neuem glänzend bethätigte. Herr Meurer war mit der ihm eigenen Thatkraft ans Werk gegangen und hatte die Arbeiten bei den ihm anvertrauten Bauten und bei seiner eigenen Hütte so gefördert, dass am 30. und 31. August die feierliche Einweihung derselben stattfinden konnte.

Inzwischen war auch die Vollendung des Anbaues an die Dresdner Hütte infolge des günstigen Wetters so weit vorgeschritten, dass der Eröffnung nichts mehr im Wege stand. Die Einweihung erfolgte am 6. September, also am nämlichen Tage, wo 10 Jahre vorher die neue Dresdner Hütte eingeweiht und dem Verkehr übergeben worden war. Hierbei sei noch erwähnt, dass Herr Meurer die von ihm erbaute Pravitalehütte, welche seit ihrer Eröffnung •von der Section verwaltet worden war, der letzteren für den Selbstkostenpreis von 4801 Mk. 62 Pf. käuflich überliess und die Section in der Versammlung vom 11. December 1897 das hierauf bezügliche Abkommen genehmigte.

"Was endlich die Franz Schlüterhütte anlangt, so ist der Bau im vorigen Jahre erheblich verzögert worden und es kann die Einweihung nicht vor Mitte Juli erwartet werden; die nach den Plänen des Sectionsmitgliedes, Baumeisters Neisse ausgeführte Hütte liegt im Vilinössthale, l Kilometer unter dem Kreuzkofeljoch und dient als Ausgangspunct für die Besteigung des aussichtsreichen Peitlerkofels, sowie für die üebergänge ins Lüsener-, Gader- und Grödnerthal.

Der Aufwand für die obigen, von der Section aus Anlass des Jubiläums hergestellten Hütten- und Wegebauten hat 38630 Mk. 85 Pf. betragen, welcher theils durch Schenkungen, theils durch Ausgabe von Antheilscheinen seine Deckung fand;

auch die Kosten für die früheren Bauunternehmungen sind auf gleiche Weise aufgebracht und zum Theil aus der Sectionscasse gedeckt worden.

Die gesammten Aufwendungen im verflossenen Vierteljahrhundert berechnen sich wie folgt:

1. für die alte Dresdner Hütte (1875) ........... . 3275 Mk.

2. für die neue Dresdner Hütte (1887) ............ 9000 "

3. für Anlegung des Eeitwcgs (1891) . ........... 1330 "

4. für den ersten Anbau (1894) ...................... 2400 "

5. für die Zufallhütte ..................................... 7700 "

6. für die Jubiläumsbauten ............................ 38630 "

7. für Ankauf der Pravitalehütte . . .................. 4801 " Summa 67136 Mk,

An Subventionen sind aus der Casse des Gesammtvereins geleistet worden:

1. 700 Mk. zum Bau der alten Dresdner Hütte,

2. 1700 " zum Bau der Zufallhütte,

3. 2400 " zum Bau der neuen Dresdner Hütte,

4. 3000 " für Weghauten im Val Canali und Val Pravifcale

7800 Mk., ausserdem sind noch

2950 " als zweite Rate für die letzterwähnten Wegbauten zu erwarten, so dass überhaupt 10750 Mk. die Gesammtsumme des Beitrags aus der Centralcasse bilden und 56386 Mark von der Section aufgewendet worden sind.

Trotz dieser ansehnlichen Ausgaben blieb der Opferwilligkeit der Section immer noch hinlänglich Baum, auch auf humanitärem Gebiete sich zu bethätigen. Neben den von allem Anfang an geleisteten jährlichen Beiträgen zur Führerunfcerstützungscasse und ausser mannigfacher Zuwendung an einzelne in Noth ge-rathene Personen (es sei hierbei nur an die Ordnung der Vermögensverhältnisse des Ouraten Senn erinnert, an welcher die Section Dresden einen hervorragenden Antheil hatte), waren es hauptsächlich die aus Anlass von Wasserverheerungen und Brandschäden zu Gunsten der davon Betroffenen eingeleiteten Sammlungen, in welchen diese Opferwilligkeit zum Ausdruck kam, so wurden z. B. im Jahre 1878 für die Bewohner von Taufers 1200 Mark, im Jahre 1882 für die von Ueberschwemmungen heimgesuchten Bewohner von Tirol und Kärnthen 3600 Mark, in den Jahren 1891 und 1892 aus gleichem Aulass für die Notleidenden im Martellthale, insbesondere für den Führer Martin Ebenhöfer nahezu 1000 Mark gesammelt, auch dem durch die Stuttgarter Generalversammlung ins Leben gerufenen "Kaiser Franz-Josef jubiläumsfouds" aus der Sectionscasse 800 Mark bewilligt.

Dass demnächst während der verflossenen fünfundzwanzig Jahre die Touristik in der Section eine eifrige, in der mannigfachsten "Weise sich bethätigende Pflege fand, bedarf eigentlich nicht erst einer besonderen Versicherung, nur um das Bild der Thätigkeit der Section auch in dieser Richtung hin zu vervollständigen sei bemerkt, dass in der Schweiz und den angrenzenden Gebieten zahlreiche schwierige Hochgebirgstouren (Grivola, M. Blanc, M. Rosa, Lyskamm, Matterhorn, M. Leone, Piz Bernina, Piz Zupö, Jungfrau, Finsteraarhorn u. A.) ausgeführt wurden.

Was Tirol und die benachbarten Landstriche anlangt, so wendete sich in den letzten Jahren das touristische Interesse und der Bergsport vorzugsweise den Dolomiten zu; ausser den Berggipfeln im Rosengartengebict (Winklerthurm, Vajolettthürme, Rosengartenspitze, Tscheinerspitze), sowie im G'rödnerthale (Ferinedathurm, Langkofel, Fünffingerspitze), waren es besonders die der Palagruppe, dem neuen Arbeitsfelde der Sectiou, angehörenden Gipfelerhebungen, welche, wie namentlich Sass Moor, Gima Canali, Pala di S. Martino, öfters von Sectionsmitgliedern erstiegen wurden.

Auch Erstlingsbesteigungen, wie die der Punta della Madonna durch Herrn Meurer und Sohn, sowie der Cima Sedole durch Herrn Dümler verdienen hierbei erwähnt zu werden.

Was sodann die Mitgliederversammlungen (Mitgliederbestand) anlangt, so standen in denselben, wie überall, die im Winterhalbjahr und zwar regel-mässig zweimal im Monate abgehaltenen Vorträge im Vordergrunde des Interesses und trugen wesentlich zur Förderung der Sectionsbestrebungen bei; in den Beilagen sind diese Vorträge nach ihrer Zeitfolge zusammengestellt.

Belebend wirkten auch die geselligen Vereinigungen, namentlich die Stiftungsfeste, welche wie allerwärts eine bedeutende Anziehungskraft ausübten und der Section manches neue Mitglied zuführten. Diese Feste wurden bis znm Jahre 1883 regelmässig im Königl. Belvedere, dann meist im Neustädter Casino, in den letzten Jahren aber im Gewerbehause abgehalten. Mit der Feier des lO jährigen Bestehens vollzog sich auch ein vollständiger Umschwung in der Form und dem Charakter dieser Festlichkeiten;

an Stelle des Fracks und Ballkleides trat der Touristenanzug und die alpine Tracht, der schneidige Schuhplattler brachte augenehme Abwechslung in den Tanzreigen, jedem Feste wurde ein bestimmter Gedanke zu Grunde gelegt, dem sich alle Kurzweil anpasste und unterordnete und das Ganze wurde durch prächtige, den Localcharakter zum Ausdruck bringende Docorationen gelioben, die von der Meisterhand des Hoftheatermalers Herrn Rieck herrührten, welch Letzterer auch für die Folgezeit seine Kunst in liebenswürdigster Weise in den Dienst der Section stellte.

Der Charakter, den man auf diese Weise den Stiftungsfesten oder Trachtenfesten, wie sie später genannt wurden, verlieh, ist bis auf den heutigen Tag beibehalten worden. Nur musste schliesslich die mit diesen Festen verbunden gewesene Feier des Gründungstages, da sie wegen der herrschenden Unruhe nicht mehr zur Geltung kommen konnte, ausgeschieden und einer besondern, nur den Vereinsmitgliedern zugänglichen Veranstaltung (sogenanntes Herrenessen) zugewiesen werden.

Anders stand es mit den jährlich einmal abgelialtenen Familienabeuden, bei welchen weder in der Kleidung der Theilnehmer noch in den Ausschmückungen der Festräume der alpine Charakter der geselligen Vereinigungen zur Erscheinung kam.

Auch die für diese Abende bestimmten, durchweg vorzüglichen Darbietungen, meist in musikalischen oder declamatorischen Vorträgen bestehend, trugen nicht immer alpines Gepräge. Zu den Hölienpuncten dieser Festlichkeiten zählten unzweifelhaft die Vorträge von Carl Stieler, Auzinger und P. Rosegger, welch Letzterer öfters und bis in die neueste Zeit hinein als stets hochwillkommener Gast zu den Familienabenden sich einstellte und die Theilnehmer mit den Schöpfungen seiner Muse erfreute.

Wenn am Schlüsse dieses Berichts das, was die Section Dresden während der fünfundzwanzig Jahre in dem -Rahmen der Aufgaben des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereius erstrebt und geleistet hat, überblickt und zusammengefasst wird, so kann mit Genugthuung festgestellt werden, dass der im Berichte über die Decennialfeier ausgesprochene Wunsch, es möge die Begeisterung der Mitglieder für die herrliche Alpenwelt und für die Bestrebungen des Alpenvereins sich auch fernerhin in einer Weise bethätigen, dass der Section die geachtete Stellung, welche sie im Gesammtverein einnimint, gesichert bleibe, vollständig in Erfüllung gegangen ist; möge es der Section auch im begonneneil Vierteljahrhundert beschieden sein, diese ehrenvolle Stellung zu behaupten und zu verdienen.

Ad. Munkel.